Parkproblem am „Nonnenbräu“ soll gelöst werden
Trotz absolutem Halteverbot wird hier häufig geparkt und der Seitenstreifen in eine Matsch- wüste verwandelt, die dann vom Bauhof wieder repariert werden muss. Im Bauausschuss wurde jüngst darüber diskutiert, wie man Abhilfe schaffen kann.Zwei Anträge waren zu dem Thema eingegangen – einer von den Grünen und einer von der Landsberger Mitte. Die Grünen plädierten für eine Durchsetzung des absoluten Halteverbots mit Hilfe von Holzbalustraden, wie sie auch in der Nähe der Waldorfschule stehen. Denn neben der unschönen Optik des Seitenstreifens würden Autotüren, die in den für Radfahrer freigegebenen Fußweg ragen, eine Gefahr für Radler darstellen. Auch das Wurzelwerk der Bäume leide mutmaßlich unter den abgestellten Autos.
Die Landsberger Mitte sorgte sich weniger um den Seitenstreifen als um den Parkdruck in den angrenzenden Wohngebieten, wohin Nonnenbräu-Gäste notgedrungen ebenfalls ausweichen. Auf dem Gelände der Gastwirtschaft selbst stehen 16 Stellplätze zur Verfügung – das erfüllt zwar die städtische Satzung, reicht aber nicht für den Andrang, den das Lokal dank seines guten Rufs verzeichnet. Die Autos in den Wohngebieten würden immer wieder zu Ärger führen, so die Landsberger Mitte. Dass gelegentlich die Polizei in die Gastwirtschaft komme und falsch parkende Gäste beim Essen anspreche, verschärfe die Situation. Deshalb solle mit Hilfe eines Zusatzschildes unter dem Halteverbot das Parken an der Epfenhauser Straße ab dem Abend, also von 19 bis 7 Uhr, erlaubt werden.
Doch hier musste Ordnungsamtschef Ernst Müller gleich abwinken. Als Staatsstraße dient die Epfenhauser Straße dem überörtlichen Verkehr – 6000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs. Angesichts dieses Verkehrsaufkommens sei die Straße mit einer Breite von 6,50 Meter für parkende Fahrzeuge zu schmal.
Müller hatte einen anderen Vorschlag: Der Gastwirt könne hinter dem Lokal auf seinem eigenen Grundstück weitere Stellplätze schaffen. Eine Handhabe, diesen Vorstoß durchzusetzen, hat die Stadt allerdings nicht, da das Nonnenbräu bereits jetzt die Stellplatzsatzung erfüllt. Man will nun das Gespräch mit dem Wirt suchen.
Hans-Jürgen Schulmeister (Landsberger Mitte) zog daraufhin den Antrag seiner Fraktion zurück. Der Vorschlag der Grünen, das absolute Halteverbot mittels Holzbalustraden durchzusetzen, fand eine einstimmige Mehrheit. Sollten also die Gespräche mit dem Gastwirt des Nonnenbräus nicht fruchten, werden die Holzbalustraden aufgestellt. Für den Fall, dass vom Nonnenbräu-Wirt keine zusätzlichen Parkplätze errichtet werden, brachte Berthold Lesch (CSU) noch eine weitere Option ins Gespräch – den großen Parkplatz am nahegelegenen Schleifweg. „Es ist kein Verstoß gegen die Menschenwürde, dort zu parken und 400 Meter zu laufen.“ Nach dem Essen helfe das auch der Verdauung.
Ulrike Osman